Ganz
schnell macht sich die Überzeugung breit, dass die Züchter sich wohl
eine “Goldene Nase” verdienen wollen. Aber zum Glück gibt es ja auch
Angebote für einen Bruchteil des Preises, den diese “unverschämten”
Züchter verlangen.....
Aber wie kommt es zu diesen immensen Preisunterschieden?
Artgerechte
Haltung der Elterntiere und auch liebevolle und fachgerechte Aufzucht
der Welpen haben ihren Preis. Werden Welpen zu einem Schleuderpreis
angeboten, ist grundsätzlich davon auszugehen, dass Elterntiere und
Welpen den billigen Preis mit körperlichen und geistigen Schäden teuer
bezahlen. Diese bedauernswerten Tiere werden nur als
Produktionsmaschinen gehalten, die ihrem Besitzer möglichst viel Profit
bringen sollen. Die Hundemütter werden nur gehalten mit dem Ziel
möglichst viele Welpen zu produzieren. Niemand macht sich Gedanken über
Charakter, Wesen und langfristige Gesundheit der Welpen. Die Aufzucht
besteht aus Futter vorwerfen und eventuell saubermachen, so dass die
Welpen nicht verhungern, aber für den geistigen Hunger gibt es nichts.
Dabei sind die ersten Wochen des Welpen in seiner Prägephase
entscheidend und nicht mehr aufzuholen.
Ist
der Welpe dann in seiner neuen Familie, ist er oft verängstigt und
lässt sich nicht gerne anfassen, da er es nicht kennt. Lässt dann auch
noch die körperliche Gesundheit zu wünschen übrig z. B. weil an
Wurmkuren gespart wurde, kommen erhebliche Tierarztkosten auf den neuen
Besitzer zu, da er ja den kleinen Welpen inzwischen lieb gewonnen hat
und er alles für das Wohlbefinden des Nachwuchses tun möchte. Nicht nur
die Kosten sondern auch Kummer und Sorgen um den neuen Freund belasten
das Verhältnis zwischen Mensch und Tier
Und solange Hunde aus solchen Haltungen gekauft werden, solange werden auch Welpen produziert !!!!
Jetzt werfen wir mal einen Blick auf Züchter, die ihre Hunde hundegerecht halten. Es gibt in meinen Augen ausschliesslich Hobbyzüchter (unsere Behörden sehen das anders), denn ohne Liebe zum Tier ist eine Hundezucht überhaupt nicht möglich.
Der Züchter, der einem Zuchtverband angeschlossen ist, unterliegt strengen Zuchtvorschriften, die z. B. Zuchttauglichkeit und -alter der Eltern, Häufigkeit der Geburten, gesundheitliche Vorsorgeuntersuchung der Eltern und Welpen, Abgabealter der Welpen und noch einige Punkte mehr kontrollieren. Es müssen zur Zuchtzulassung Ausstellungen besucht werden, gesundheitlich Vorsorgeuntersuchungen vorgenommen werden, um erbliche Krankheiten auszuschliessen. Auch der passende Zuchtpartner muss gefunden werden.
Ist die Hündin dann tragend, benötigt sie besondere Behandlung, d. h. besonderes Futter, ausgewogene Bewegung und viel Aufmerksamkeit. Eine Ultraschall-Untersuchung und spezielle Impfungen beim Tierarzt sind fällig.
Und dann kommt die aufregende Zeit kurz vor der Geburt. Die Wurfkiste und Wärmelampe sind vorbereitet und nun heisst es warten und beobachten, wann es losgeht. Während der Geburt brauchen die Hündin und die Welpen die ganze Aufmerksamkeit des Züchters, denn es soll ja schliesslich allen von Anfang an gut gehen. In den ersten Lebenswochen der Welpen werden sie von der Mutter versorgt und der Züchter beobachtet lediglich ihre Entwicklung. Ab der 3. Lebenswoche brauchen die Welpen ihren ersten Brei und mit jedem Tag auch ein bisschen mehr Platz zum Spielen. Um die Welpen optimal zu prägen, ist viel Zeit, Fachwissen und Aufwand seitens des Züchters nötig.
Sicherlich habe ich noch so manches vergessen zu erwähnen, aber ich hoffe, dass ich den Unterschied zwischen Massenproduzenten und Züchtern darstellen konnte. Um einem Welpen den optimalen Start ins Leben zu ermöglichen, sind auf jeden Fall eine Menge Zeit und nicht unerhebliche Kosten nötig.
Hundezucht ist ein “24-Stunden-Job”, der an 365 Tagen im Jahr stattfindet und das hat seinen Preis!
Mit freundlicher Genehmigung von Andrea Fasthoff